Menschen mit Demenz im Gespräch zur Selbstkorrektur anregen

Die Ansicht, dass man dementiell Erkrankte grundsätzlich nicht korrigieren sollte, ist weit verbreitet. Dahinter steht die Bemühung, das Selbstwertgefühl der Erkrankten nicht noch weiter zu beeinträchtigen. Sich selbst korrigieren die Erkrankten allerdings häufig, wenn sie sprechen. Indirekte Korrekturen, beispielsweise durch Fragen, können Selbstkorrekturen anregen, wie in diesem Beispiel erkennbar:

Ich: Aber Max hat doch auch eine Frau, oder?

Sie: Nein.

Ich: Nein?

Sie: Doch. Nee, kann höchstens sein, eine Frau die mit Max… Ja…

Ich: Ja. Die mit ihm zusammen wohnt?

Sie: Ja, ja. Dat ist denn die Frau ist dat, ne?

Ich: Genau.

Solche indirekten Korrekturen sollten allerdings nur erfolgen, wenn sich der Erkrankte nicht gerade in einem Tief befindet, denn dann könnte auch die Anregung zur Selbstkorrektur zu einer Verschlechterung der Kommunikationssituation führen.

Die Sprecherin in dem Beispiel ist die Ihnen bekannte Dame aus meinem 3. Beitrag zum Thema „Verstummte wieder zum Sprechen aktivieren“.

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